Dieser Artikel soll dir als Hundehalter als kleine Hilfe dienen, um das richtige neue Futter für deinen Hund zu finden. Bevor ich eine Ausbildung als Ernährungsberater für Hunde gemacht habe, stand ich auch des öfteren vor dem Problem: soll ich bei dem alten Futter bleiben, soll ich überhaupt nur eine Sorte Futter füttern, soll ich nasses oder trockenes Futter füttern, soll ich etwa Rohfleisch füttern, oder was mache ich überhaupt? 

Wenn du so vor dem Regal im Fressnapf stehst, wirst Du zunächst einmal von einer Vielzahl von Herstellern und verschiedenen Angeboten erschlagen. Wie du dich im Deklarations- und Sorten-Dschungel zurechtfinden kannst, erfährst du in diesem Artikel. 

Grund für die Umstellung auf neues Futter

Warum solltest du überhaupt eine Futterumstellung machen?

Zunächst einmal möchte ich hier mit einem Mythos aufräumen: Viele Hundehalter sind der Meinung, dass sie öfters den Hersteller wechseln sollten, damit sich der Hund nicht an eine Sorte gewöhnt, und schließlich nur mehr ein einziges Futter von einer einzigen Marke frisst.

Auch denken sie, dass sie mit dieser Methode Krankheiten oder Unverträglichkeiten vorbeugen können, und wechseln deshalb besonders oft (sobald der alte Futtersack fertig oder die Dosen aufgebraucht sind) die Grundnahrung ihres Lieblings. 

Das ist definitiv nicht notwendig. 

Sicherlich macht es Sinn, auf verschiedene Sorten zurückzugreifen, also vielleicht die Fleischsorte ab zu wechseln oder andere Inhaltsstoffe nicht komplett einseitig zu füttern, allerdings bist du meist gut beraten, wenn du auch über Monate oder Jahre bei einem Hersteller bleibst. Nicht umsonst befindet sich auf der Verpackung deines Futters das Label “Alleinfuttermittel”. 

Altes Futter nicht mehr vertragen

Wenn dein Hund beispielsweise ständig Durchfall bekommt, oder sonstige Vorgänge in der Verdauung nicht ganz in Ordnung scheinen, sich bei der letzten Kontrolle beim Tierarzt von der Norm abweichende Blutwerte gezeigt haben, oder andere Symptome wie beispielsweise stumpfes Fell, Mundgeruch oder Appetitlosigkeit für eine Umstellung sprechen, dann kann es an der Zeit sein, die Futtermarke bzw die Fütterung allgemein zu überdenken. 

Achtung: In den ersten beiden Fällen (Durchfall oder schlechte Blutwerte) Solltest du die Fütterung vermutlich mit deinem Tierarzt absprechen, damit diese dich an einen qualifizierten Ernährungsberater weiterleitet. 

Futter vom Tierarzt

Wenn Erkrankungen bei deinem Vierbeiner vorherrschen, sprich dich unbedingt mit deinem Tierarzt ab, bitte ihn aber tatsächlich um die Überweisung an einen Ernährungsberater. Eine schlechte Idee ist, einfach das Fertigfutter aus der Tierarztpraxis zu kaufen, Außer du merkst, dass sich dein Tierarzt wirklich eingehend mit der Fütterung und Fütterungsempfehlungen befasst hat. 

Tierärzte geben dir kompetent Auskunft über Krankheitsbilder, vermutlich auch über benötigte Nährstoffe, die in Kombination mit Medikamenten gefüttert werden sollten. Nicht zwingend hat dein Tierarzt aber immer eine Empfehlung parat, was das perfekte Futter oder die perfekte Ernährung angeht. Er kann dir aber mit Sicherheit sagen, welche Nahrungsbestandteile beispielsweise bei bestimmten Medikationen kontraindiziert sind, also warst du auf keinen Fall füttern solltest, wenn dein Hund bestimmte Medikamente bekommt. Es gibt allerdings durchaus Tierärzte, die sich eingehend mit Ernährung befasst haben, eigene Rezepte vorbereitet haben, die du deinem Vierbeiner zubereiten kannst, oder dir hochwertige Marken von Fertigfutter in Lebensmittelqualität nennen, die du dir besorgen kannst.

Fazit: Sprich die Futterumstellung, gerade bei Vorerkrankungen, mit deinem Tierarzt ab, frage ihn, ob er Erfahrungen oder Empfehlungen zum Thema Ernährung hat, wenn nicht, bitte ihn um Überweisung an einen qualifizierten Ernährungsberater. 

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BARF oder Fertigfutter

Es sprechen mittlerweile so viele Menschen davon, dass ein Hund unbedingt gebaut werden muss. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass du deinem Hund rohes Fleisch in Kombination mit Obst, Gemüse und Zusätzen Gibst, und die Grundnahrung deiner Fellnase von Grund auf selbst zusammen stellst oder individuell zusammenstellen lässt.

Dafür gibt es spezialisierte Geschäfte sowie spezialisierte Ernährungsberater, die dir genau zu diesem Thema Auskunft geben können.

Meine Empfehlung dazu lautet: Wenn du genau weißt, was du tust, oder einen Ernährungsberater an der Hand hast, dem du vertraust, dann kannst du dich ruhig über das Thema Barf drüber trauen.

Was du nicht machen solltest, ist, uninformiert zum nächsten Metzger gehen, ein paar Stücke Kopffleisch und Innereien kaufen, die möglichst billig sind, und deinem Hund fortan nur mehr das in den Napf tun.

Damit riskierst du zumeist eine Nährstoffunterversorgung, sogar wenn es in den ersten Wochen und Monaten vielleicht sogar gut bekömmlich ist und das Fell deines Hundes besser aussieht (in diesem Fall hatte er vielleicht zuvor eine Eiweiß Unterversorgung, durch ein schlecht ausbalanciertes Trockenfutter). 

Ist Fertigfutter besser als BARF?

Bei Fertigfutter solltest Du vor allem darauf achten, dass es sich um Alleinfuttermittel handelt. Viele Hersteller bieten auch sogenannte Ergänzungsfuttermittel an.

Das sind beispielsweise eher eine Fleischdosen, Leckerlies, die auf den ersten Blick vielleicht wie eine Art Trockenfutter aussehen können, oder Gemüsemischungen, die ebenfalls oft in Dosen oder verschweißt in Plastik erhältlich sind.

Wenn das Futter nicht als Alleinfuttermittel ausgeschrieben ist, lass entweder die Finger davon, oder kontaktiere den Ernährungsberater deines Vertrauens, um weitere Informationen zur ausgewogenen Ernährung deines Vierbeiners mit diesem Futter zu erhalten.

Dabei wird dann oft schnell klar, welche Zusätze du brauchst, und welche Ergänzungsfuttermittel du miteinander kombinieren kannst, um ein vollwertiges Alleinfuttermittel zu erhalten.

7 Gründe für BARF

  • Du hast schon alles an Industriefutter ausprobiert, aber dein Hund verträgt einfach die Rohfleischfütterung besser
  • du möchtest die volle Kontrolle über alle Inhaltsstoffe haben, und gerne dein Futter selbst zusammenstellen
  • du hast dich fachgerecht beraten lassen, oder eine Ausbildung in dem Bereich absolviert, und traust dir die Auswahl der Nahrungsbestandteile deines Hundes zu
  • du hast ein Fachgeschäft gefunden, dass auf BARF spezialisiert ist, und gute Erfahrungen damit gemacht
  • du hast mehrere zusätzliche Tiefkühltruhen zu Hause, und es stört dich nicht, dass tiefkühlfleisch aufzutauen und im Kühlschrank mit deinen eigenen Lebensmitteln gemeinsam aufzubewahren
  • du hast genug Zeit für die Zubereitung des Futters für deinen Vierbeiner
  • du hast ein Rudel Huskys zu Hause, und Rohfleischfütterung kommt dich einfach günstiger als jedes Dosenfutter

6 Gründe für hochwertiges Fertigfutter

  • du möchtest artgerecht füttern, hast aber weder Zeit noch Platz zum BARFen
  • Du willst die Sicherheit, dass dein Hund mit allen Nährstoffen im ausreichenden Maße versorgt ist, hast aber keine Ausbildung im Bereich Hundeernährung
  • du möchtest dass es schnell geht, und einfach eine Dose aufmachen, weil du beruflich ohnehin schon eingespannt hast, und dich lieber dem Kochen des Abendessens für deine Familie zu wendest 
  • Du hast eine überschaubare Anzahl an Vierbeinern (1-3) zu Hause 
  • Du hast keinen Zugang zu einem spezialisierten Geschäft in deiner Umgebung, bzw zu einem Metzger der gleichbleibende Fleischqualität über einen längeren Zeitraum liefern kann 
  • Du hast keinen Platz für zusätzliche Tiefkühltruhen 

Nass- oder Trockenfutter

Wenn du meine Arbeit kennst, weißt du, dass ich seinerzeit (2017)  50 Gründe recherchiert habe, die gegen die ausschließliche Fütterung von Trockenfutter sprechen. Deshalb ist die Frage, ob du nass oder trocken füttern solltest, in diesem Blog beinahe obsolet.

Allerdings kann es sein, dass sich die Kombination von Nass- und Trockenfutter für deinen Hund anbietet, beispielsweise wenn dieser sehr schwer an Gewicht zunimmt, und gerade Winter ist.

Das wäre eine der Kombinationen, wo ich die Fütterung von Trockenfutter tolerieren oder eventuell sogar gutheißen würde. Die ausschließliche Fütterung von Trockenfutter kann Mangelzustände oder im schlimmsten Fall sogar die Entstehung von Erkrankungen begünstigen, wobei ich dazu offiziell eigentlich gar keine Meinung haben darf.

Aussagen zur Gesundheitsförderung oder Schädlichkeit von Futtermitteln oder Nahrungsergänzungen sind Tierärztin mit spezieller Zusatzausbildung vorbehalten, sodass ich im Wesentlichen dir hier nur eine Empfehlung als Hundehalter aussprechen kann, und von Erfahrungen sprechen darf. 

Meine Erfahrung ist aber, dass es Hunden im Allgemeinen besser geht, wenn du Trockenfutter weg lässt, oder die Grundnahrung des Hundes zumindest auf einem hochwertigen Nassfutter einstellst, und Trockenfutter wirklich nur eine Ausweichmöglichkeit im Ausnahmefall darstellt. 

Neues Futter in Lebensmittelqualität

Wenn ich dir einen Tipp geben darf: In meinem Shop findest du sehr gutes Futter in Lebensmittelqualität, auf das alle unten genannten Qualitäts-Kriterien zutreffen.

Wir haben es mittlerweile selbst seit Jahren für unsere Hündinnen Grace und Lou in Verwendung und sind sehr zufrieden.

Wichtigste Punkte beim Lesen der Futter-Deklaration

Wenn du dich für die Auswahl eines hochwertigen Fertigfutter seine Schienen hast, solltest Du nun definitiv darauf achten, dass du die Deklaration des Futters auch wirklich liest. Somit kannst du hochwertiges von weniger hochwertigem Futter unterscheiden, und auch Preisunterschiede besser verstehen und einordnen. 

Die wichtigsten Punkte bei dem Lesen der Deklaration sind folgende:

  • In der Zusammensetzung sind mengenmäßig die Nährstoffe in folgendem Verhältnis aufgelistet
  • am meisten Proteinhaltige Lebensmittel (z.B. Fleisch)
  • am zweitmeisten Kohlenhydrate (z.B: Reis, Kartoffel, Amaranth)
  • Öle und funktionelle Pflanzen an dritter Stelle (z.B: Hanföl, Leinöl, Flohsamenschalen, Cranberry, Alfalfa…)
  • Es sind keine oder nur wenige Zusatzstoffe mit E-Nummern aufgelistet
  • Die Fütterungsempfehlung liegt in etwa bei der von BARF (zwischen 400 und 600g für 20kg Hunde, als Beispiel)
  • Der Preis pro Kilo liegt nicht wesentlich unter 7,50€ bei der 400g Dose (also ca. 3€ für die Dose) bzw. nicht wesentlich unterhalb von 5€ bei der 800g Dose (also zwischen 4 und 5€ für die 800g Dose).
  • Idealerweise wählst du ein getreidefreies Hundefutter, denn viele Hunde haben Unverträglichkeiten insbesondere auf Weizen

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Auswahl deines neuen Futters. 


Was tun wenn der Hund Durchfall hat? Durchfall bei Futterumstellung, wie lange? Welche Hausmittel bei Durchfall beim Hund? Antworten auf diese und noch weitere Fragen findest du in diesem Artikel. Übrigens: Erst mal tief durchatmen.

Fast Facts Durchfall beim Hund

  • Durchfall heißt Entgiftung: Was verdächtig ist, fliegt raus!
  • Länger anhaltender Durchfall kann aufgrund von Infekten des Darms durch Parasiten (Würmer) oder Einzeller (Protozoen, Giardien) stattfinden
  • Keine Panik bei Durchfall im Rahmen einer Futterumstellung
  • Erste Hilfe: Nichts fressen, viel trinken!
  • Verwende Moortränke zum Aufbau der Darmflora

Warum haben Hunde Durchfall?

Der Darm ist das Entgiftungsorgan Nummer 1. Wenn irgendetwas mit der Nahrung nicht stimmt, wird es auf dem schnellsten Wege wieder hinausbefördert. Dass “etwas nicht stimmt”, kann bedeuten, dass eine Unverträglichkeit gegen einen Bestandteil des Futters vorliegt. Lies hierzu am besten meinen Artikel über die Ausschlussdiät bei Hunden. Es kann sich aber auch einfach um verdorbenes Futter handeln, in dem sich gewisse Bakterien oder Pilze angesiedelt haben, die Giftstoffe (Toxine) abgesondert haben.

Der Darm entgiftet – ob Toxine oder Nahrungsmittelbestandteile: Was verdächtig ist, fliegt raus!

Der Hund hat Durchfall bei Futterumstellung

Achtung: Auch bei einer Futterumstellung kann es zu Durchfall kommen. Hier sind die gleichen Maßnahmen zu treffen, wie bei den anderen Ursachen, nur der Grund ist ein anderer. Eine Futterumstellung bedeutet eine Umstellung auch für die Darmflora – und viele Bestandteile des neuen Futters sind der Mikrobiota eben noch “unbekannt”.

Durchfall beim Hund bei Futterumstellung auf BARF

Sie wandern unverdaut durch und überlasten damit den Dickdarm, die schnellere Darmpassage äußert sich demnach als Durchfall. Am besten ist es, mittels einer Anleitung (die ich dir gerne zur Verfügung stelle) langsam umzustellen, und gar nicht erst zu riskieren, dass es zu solch einer Reaktion kommt.

Was soll ich dem Hund bei Durchfall füttern?

Erst mal gar nichts. 24 Stunden Nahrungskarenz sind in jedem Fall zu empfehlen. Dann hat der Darm deines Tieres Zeit, sich zu entleeren und sich der unerwünschten Stoffe zu entledigen. Danach kannst du mit leichter Kost (Hähnchen, Reis, gekochte Karotten) beginnen, und deinen Vierbeiner langsam wieder aufpäppeln. Achte darauf, dass deine Fellnase ausreichend trinkt – greif ihr dazu immer wieder mal auf die Schnauze, die sollte leicht feucht sein.

Wichtig: Nichts fressen (24-Stunden Diät), viel trinken!

Durchfall beim Hund: Tipps für Hausmittel

Kohletabletten für den Hund im Akutfall

Wenn du sie noch nicht ausprobiert hast: Kohletabletten helfen auch dir bei Blähungen und Durchfall, weil sie Gase und Schadstoffe binden. Viele Formen von akuter Vergiftung die durch orale Aufnahme von Schadstoffen verursacht sind, werden initial erst mal mit Kohletabletten behandelt. Für unsere Vierbeiner ist das Hausmittel selbstverständlich auch sinnvoll.

"Kohletabletten werden auch als Aktivkohle bezeichnet. Sollte Dein Hund an Durchfall erkrankt sein, dann kannst Du ihm Kohletabletten geben. Denn Kohletabletten binden bei akutem Durchfall die Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt. Somit können die Giftstoffe wirkungsvoller ausgeschieden werden." -

so zu lesen im Shop "Barfers Wellfood" (für den ich übrigens keine Werbung mache, mir gefiel einfach die Zusammenfassung gut)

futterkohle

Futterkohle bei Durchfall:

Futterkohle kannst du auch zur täglichen Ration hinzufügen. Sie bewirkt eine Bindung von Schadstoffen und führt zu besserer Aufnahme von Nährstoffen. 

Im Akutfall kann ich dir Futterkohle auch sehr empfehlen, da sie sich in Pulverform sehr schön mit Nassfutter oder BARF kombiniert einsetzen lässt, und garantiert mit aufgenommen wird - ohne dass dein Vierbeiner die "lästigen" Kohletabletten schlucken muss.

Flohsamen bei Durchfall

Alternativ kannst du auch Flohsamen verwenden. Wichtig ist, dass es ein Stoff ist, der die Symptome lindert, aber nicht der Entgiftung entgegen wirkt. Viele Tierärzte empfehlen spezielles Diät-Trockenfutter gegen Durchfall. Das erfüllt zwar seinen Zweck, schädigt die Darmflora aber gerade oft nachhaltig und führt dazu, dass jeglicher Versuch scheitert, wieder etwas anderes als Trockenfutter aufzutischen.

Hierzu ein Auszug aus meinem Buch:


Ich hatte eine Konversation mit einer Tierärztin, die ich um Rat bezüglich meines Naturfutters bat. Ich war der Meinung, dass sie sich wohl auskennen müsste, da sie auch Kochrezepte für die richtige Ernährung nach Operationen bei Hunden und Katzen verteilte, und sich mit dem Auspendeln der richtigen Futtersorte beschäftigte.

Als ich sie nach Trockenfutter fragte, wurde mir das Dilemma bewusst, in dem sich die Tierärzteschaft befindet: Besitzer von Hunden und Katzen mit Durchfall wollen eine schnelle Lösung. Das sei der einzige Grund, meinte sie, warum sie oft zu Trockenfutter greife. Es wirkt. Weil es dem Durchfall mittels Wasserentzug Einhalt gebietet.

„Ja und die Keime, die eventuell den Durchfall verursacht haben?“, fragte ich sie ungläubig.

„Die sind selbstverständlich noch da. Es geht um den osmotischen, stopfenden Effekt“, meinte sie.


Sollte ich zum Tierarzt, wenn mein Hund Durchfall hat?


Nicht verzweifeln – es kann auch anders gehen:

Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es sich durchaus lohnt, bei Hunden, die angeblich bei Nassfutter immer Durchfall bekommen, eine Darmsanierung und anschließende Futterumstellung vorzunehmen. Der Durchfall stellt sich bei vorsichtiger Umstellung in den ersten 2-3 Tagen ein und plötzlich kann das Tier wieder gesundes Nassfutter fressen.

Grundsätzlich ist aber abzuwägen: Wenn der akute Flüssigkeitsverlust (z.B. bei alten, nierenkranken Hunden) zu einer extremen Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen würde, kannst du meiner Meinung nach auch mal eine Portion Trockenfutter in Kauf nehmen. Probier es aber in jedem Fall zuerst mit Kohletabletten und/oder Flohsamen. Zum Aufbau der Darmflora kannst du im Anschluss Heilmoor (auch: Moortränke) verwenden. Diese Mittel kannst du einfach unters Futter mischen.

Zum Aufbau der Darmflora verwendest du am besten Moortränke

Wann sollte ich mit dem Hund zum Tierarzt bei Durchfall?

Wichtig ist: Hat dein Hund zum allerersten Mal Durchfall, und du kannst es nicht einschätzen, wie "schlimm" das Krankheitsbild tatsächlich ist? Dann SOFORT ab zum Tierarzt.

Wenn es nicht dein erster Hund ist, du mit Moro'scher Karottensuppe, Kohletabletten, Futterkohle und Moortränke vertraut bist: Schau mal ob du es selbst in den Griff bekommst.

Eine tolle Anleitung, wann du wie schnell zum Tierarzt solltest bei Durchfall, findest du auf der Seite von Dr. Hölter "Akuter Durchfall beim Hund".

Als Faustregel für die Dauer des Durchfalls gilt:

Wenn der Durchfall länger als 3 Tage anhält – bei Junghunden und Welpen sowie Senioren ab 8 Jahren länger als 2 Tage – dann solltest du unverzüglich zum Tierarzt.

Bei immer wiederkehrenden, starken, vielleicht sogar mit Blut gemischten Durchfällen, kann es sich um eine chronische Darmerkrankung oder eine schwere Unverträglichkeit handeln.

Hier ist in JEDEM FALL der Tierarzt zu Rate zu ziehen!

Durchfall beim Welpen

Warum hat ein Welpe Durchfall? Wenn du gerade deinen 12-Wochen alten Welpen vom Züchter abgeholt hast, und er hat anfangs ein paar Probleme mit der Verdauung, kann das schon einmal sein. Es ist die Umgebung komplett neu, er bekommt vielleicht ein anderes Futter, das er nicht kennt, oder sogar kleine Unterschiede wie beispielsweise die Wasserhärte im Trinkwasser spielen oft eine Rolle. 

Durchfall beim Welpen

Auch Nervosität kann dafür verantwortlich sein, dass die ersten Tage des Welpen in der ungewohnten, neuen Heimat, etwas turbulenter für den Magen-Darm-Trakt verlaufen. 

Es können aber auch schwerwiegendere (teils erbliche) Erkrankungen dem Durchfall und/oder Erbrechen zugrunde liegen. Vielleicht hat sich der Welpe vor der Abfahrt beim Züchter noch ein Magen-Darm-Virus eingefangen? 

Hier die Schritte, die du unternehmen solltest, wenn dein Welpe Durchfall hat, und das länger andauert und dir aus irgendeinem Grund komisch vorkommt: 

  1. Kontaktiere den Züchter und frage ihn, ob sonst noch jemand aus dem Wurf regelmäßig oder andauernd Probleme mit der Verdauung hat
  2. Hat dir dein Züchter Futter mitgegeben? Hast du dieses verwendet? Wenn nein, könnte die Umstellung ein Grund für den Durchfall bei deinem Welpen sein.
  3. Ab zum Tierarzt: Am besten mit Kot-Probe im Gassi-Sackerl, um den Kot deines Welpen auf Parasiten zu untersuchen. Es wäre auch möglich, dass dein Welpe noch nicht (korrekt, ausreichend) entwurmt wurde, und daher die Verdauungsprobleme kommen.

Durchfall beim alten Hund 

Durchfall beim alten Hund

Wenn dein Hund schon älter ist, gehe lieber kein Risiko ein. Überlege dir, was du zuletzt gefüttert hast. Vielleicht warst du ja am Wochenende bei den Nachbarn zu Besuch, und die haben deinem Senior etwas falsches zu Fressen gegeben, was er nicht vertragen hat. 

Vielleicht bekommt er Kräuter zur Anregung der Verdauung (was man bei älteren Hunden ja hin und wieder gibt) und verträgt ein Kraut aus der Mischung überhaupt nicht?

Ruhe bewahren: Einfach erst mal alle Informationen zusammentragen, idealerweise eine Stuhlprobe mitnehmen, und ab zum Tierarzt. 

Im beruflichen Alltag habe ich immer wieder mit Hunden zu tun, die unter Durchfall oder starken Blähungen leiden. Nach Abklärung durch den Tierarzt ergibt sich oft, dass eine Fehlernährung der Grund ist, und keine gefährliche, chronische Darmerkrankung. Lies dir hierzu auf Facebook die Geschichte über Kiwi, die kleine Mischlingshündin, durch, der wir ausgezeichnet mittels einer Diätumstellung helfen konnten!

Wie viele Knochen darf ein Hund eigentlich bekommen? Braucht dein Hund Trockenfutter zur Zahnreinigung? Und warum solltest du Karotten füttern? Antworten auf diese Fragen findest du in diesem Artikel.

Leckerli-Guide: Kurzfassung

  • Probiers mal mit Karotten als Leckerli
  • Nicht zu viele Knochen – führt zu Verstopfung
  • Nicht zwischendurch sondern nur beim Training: Leckerlis bitte sparsam verwenden

Welche Kauartikel gibt es?

Wofür brauchst du überhaupt Kauartikel? Kauartikel lassen sich grob einteilen in Leckerlis und tatsächliche KAU-Artikel. Die einen dienen der Beschäftigung und Zahnreinigung deines Vierbeiners, die anderen sollen zur Belohnung eingesetzt werden.

Das Beitragsbild zeigt übrigens so ziemlich den absoulten Super-GAU (größten anzunehmenden Unsinn) den du deinem Hund verfüttern kannst. Bitte nimm Abstand von solchen Kalorienbomben – die taugen weder zur Beschäftigung noch zur Belohnung. Auch dann nicht kaufen, wenn es in deinem Lieblings-Futtermarkt im Sonderangebot ist.

ACHTUNG Titelbild: So etwas bitte nicht verfüttern, außer du willst deinen Hund bestrafen – mit Diabetes.

Merke: Leckerlis ohne Zucker, ohne Getreide und ohne Aromastoffe sollten Voraussetzung sein.

Warum? Das hat den einfachen Hintergrund, dass dein Hund darauf herumkaut. Sie haben damit eine lange Verweildauer im Maul – und sind damit ein Nährboden für Zucker verwertende Bakterien. Sie können so die Entstehung von Zahnstein begünstigen.

Für alle Kauartikel gilt: Auch wenn sie zuckerfrei sind, haben sie (bedingt durch den hohen Fett- und Proteinanteil) Kalorien. Bitte berücksichtige diese Tatsache bei der Fütterung und reduziere dementsprechend die Futtermenge!

Zahnreinigung

Dieses Thema beschäftigt mich immer wieder. Halter, die ihren Lieblingen Dentas***** zum Kauen geben, weil diese ja so gut für die Zahnreinigung sind. Das sind dann meistens Hunde, die ohnehin ihre Trockenfutterschüssel tagsüber zur freien Verfügung haben.

Wenn doch aber laut gängiger Meinung der Hund Trockenfutter zur Zahnreinigung braucht, wieso bekommt er dann noch so einen Chemie-Knochen und hat danach immer noch ein strahlend gelbes Gebiss? Ganz einfach: Weil beides nicht hilft.

Vielleicht weißt du ja schon aus meinem Buch, warum Trockenfutter zur Zahnreinigung definitiv nicht geeignet ist. Wenn nicht: Du kannst es unter Punkt 27:Zahnpflege in meinem GRATIS eBook nachlesen.

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Zur Zahnreinigung eignen sich am besten

  1. Größere, frische Fleischstücke, die dein Hund nicht gleich hinunterschluckt sondern kauen muss,
  2. Knochen, und zwar richtige, von echten Tieren – nicht die Schmalspurknochen aus dem Fressnapf, die als Hauptbestandteil Getreide in der Deklaration aufweisen.ACHTUNG: Bitte nicht mehr als einen Knochen (Größe des Knochens so abgestimmt, dass ihn der Hund innerhalb einiger Stunden zerlegen kann, ein Pferdeknochen für einen Chihuahua ist überdimensioniert) pro Woche, wenn nicht noch seltener.Da der sehr hohe Kalziumgehalt zu Verstopfung führen kann, gib deinem Hund bitte zur Zahnreinigung bitte nicht ausschließlich Knochen.
  3. Ochsenziemer, Lammohren, Trockenfleisch, alles was hart und faserig ist und keinen Zucker enthält.ACHTUNG: Beachte, dass diese Form von Kauartikeln sehr viel Fett enthält. Daher bitte nicht mehr als 2 am Tag, bei kleinen Hunden unter 10 Kilo Körpergewicht muss ein Ochsenziemer, Lammohr oder ein Stück Trockenfleisch reichen.

Absoluter Geheimtipp: Wenn dein Hund sie annimmt, gib ihm doch hin und wieder Karotten. Die machen nicht dick, haben keinen Zucker und sind gut für die Verdauung.

Probiers mal mit einer Karotte. Die enthält keinen Zucker und ist außerdem gut für die Verdauung!

Leckerli für Hunde

Dieser Hund hat gerade einen ausgezeichneten orangen Knochen gefressen. Er hat nicht mal gemerkt, dass Herrchen „Karotte“ dazu sagt.

Leckerli zur Beschäftigung

So ziemlich alle Leckerlis die ich dir oben im Bereich Zahnreinigung aufgelistet habe, eignen sich ebenfalls zur Beschäftigung deines Hundes. Was geht noch? Schweinsnasen, frische Hasen- oder Lammohren, jegliche Form von Gemüse, hin und wieder einen Apfel. Es geht ja nur darum, dass Bello beschäftigt ist, während du etwas anderes machst. Zum Beispiel das BARF-Menü für die kommende Woche herrichten.

Leckerli für Hunde als Belohnung zwischendurch

Die meisten Hunde, die zu dick sind, bekommen zu viele Leckerlis. Die erste Maßnahme, die ich ergreife, wenn sich ein Kunde bei mir meldet weil sein Hund abnehmen muss: Ich streiche sämtliche Leckerlis vom Speiseplan des Hundes.

Das erscheint vielen Frauchen und Herrchen unglaublich hart und ungerecht, „weil der Kleine doch so süß schaut“, aber es muss sein. Leckerlis zwischendurch sind eine Unart, die leider nicht aus den Köpfen der Menschen zu bringen ist.

Trainiere unbedingt mit deinem Hund für die „Leckerlis zwischendurch“. Wenn er arbeitet, verbraucht er Kalorien, und muss sich die Belohnung verdienen. Das hat zum einen praktische Gründe – das Tier wird nicht adipös – und andererseits einen positiven psychologischen Effekt: Das Training wird interessanter.

Übrigens: Du musst nicht mit Leckerlis trainieren. Der Fokus deiner Fellnase soll schließlich nicht ständig auf deiner Hand (und dem vermeintlich darin befindlichen Snack) liegen, am besten sieht sie dich dienstbeflissen die ganze Zeit an. Wie du das erreichst, erfährst du vom Hundetrainer deines Vertrauens.

Wenn du aber Leckerlis fütterst, dann bitte trainiere auch mit deinem Hund dabei.

Wenn Leckerlis, dann Training. Sonst wird dein Hund nur dick und faul.

Was sollst du nun besorgen, wenn du das nächste Mal im Geschäft stehst? Schau dir in jedem Fall die Deklaration an. Wenn es sich wirklich um 90-100 Prozent Fleisch oder Knochen handelt, und zumindest kein Zucker und Getreide drin sind, dann kannst du bedenkenlos zugreifen.

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