Dürfen Hunde Kartoffeln fressen?

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Dürfen Hunde Kartoffeln fressen?

Die kurze Antwort: Hunde dürfen bedenkenlos Kartoffeln fressen. Wie auch die Süßkartoffel findet sich die heimische Kartoffel in ganz vielen Speiseplänen von Hunden. Das kann als Bestandteil von Fertigfutter, als Zugabe zum BARFen oder auch in Form von Kartoffelpulver oder Kartoffelflocken als Bestandteil von Trockengemüse-Mischungen sein. 

Kartoffeln roh oder gekocht dem Hund füttern?

Achtung: wie auch für den Menschen ist die Kartoffel für den Hund im rohen Zustand völlig ungenießbar.

Auch hier gilt selbstverständlich, die Dosis macht das Gift, doch bei zu vielen Kartoffeln im rohen Zustand kann diese auch giftig für deinen Vierbeiner sein.

Die Dosis macht das Gift: Das gilt selbstverständlich auch für das Füttern roher Kartoffeln beim Hund!

Viele BARFer bestehen darauf, den Hund gänzlich ohne Kohlenhydrate zu füttern. Ich allerdings vertrete die Ansicht, dass Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis gesund für den Hund sind, also solltest du den Anteil an Kohlenhydraten im Futter auch nicht unbedingt unter 30% halten.

Die Kartoffel kann auch als gesündere Alternative zum Getreide als Bestandteil in vielen Futtersorten gefunden werden. Viele Hunde vertragen keinen Weizen, oder auch keinen Reis, da kann es durchaus sinnvoll sein, ein Futter mit Kartoffel als Bestandteil zu wählen.

Dürfen Hunde Kartoffeln roh fressen? Warum ist rohe Kartoffel giftig für Hunde?

In der Schale, den Keimen und den grünen Teilen der Kartoffel wird Solanin zur Bekämpfung von Fäulniserregern produziert, was für den Hund in größeren Mengen giftig ist. Der Stoff bewirkt eine Umverteilung der Calcium-Konzentration innerhalb und außerhalb der Zellen, was zum Zelltod führt.

Der Stoff bewirkt unter anderem Erbrechen und Durchfall - als Entgiftungsreaktion des Körpers - beim Erwachsenen nach der Aufnahme von mehr als 200 mg, was etwa einem halben Kilogramm rohen Kartoffeln entspricht (zw. 30 und 50mg/100g bei kleinen, grünen Kartoffeln).

Für kleine Hunde können bereits 50-70g rohe, grüne Kartoffeln gefährlich werden

Das bedeutet, für deinen Hund können je nach Rasse und Gewicht bereits 50-70 Gramm rohe Kartoffeln (beispielsweise bei einem Zwergpudel, Havaneser oder Cavalier King Charles Spaniel) äußerst giftig sein.

Allergien auf Kartoffeln beim Hund

Bisher sind keine Allergien/Unverträglichkeiten auf Kartoffeln beim Hund bekannt. Wenn dir auffallen sollte, dass dein Hund nach dem Verzehr von Kartoffeln wiederholt Durchfall oder zumindest weichen Stuhlgang bekommen sollte, kläre dies aber bitte trotzdem mit deinem Tierarzt ab. 

Ausschlussdiät: Die Kartoffel als neutrale Kohlenhydratquelle

Im Zuge einer Ausschlussdiät wird die Kartoffel gerne als neutrales Kohlenhydrat zugegeben. Bei einer Ausschlussdiät versucht man, Unverträglichkeiten auf bestimmte Proteine herauszufinden, und füttert daher den Hund eine Zeitlang nur mit einer einzigen Sorte Protein. Zumeist wird hierbei ein Protein verwendet, das ansonsten in der Nahrung des Hundes nicht vorhanden ist, also beispielsweise Pferde-oder Ziegenfleisch.

Als Zugabe kann hier beispielsweise die Kartoffel, aber auch die Karotte oder Süßkartoffel verwendet werden. 

Dürfen Hunde Kartoffeln fressen?

Im Vergleich: Kartoffel und Süßkartoffel für Hunde

Kartoffeln haben einige positive Eigenschaften auf den Organismus. An erster Stelle stehen natürlich die Kohlenhydrate. Verzweigtkettige Kohlenhydrate, die erst aufgespalten werden müssen, und in der Verdauung etwas länger benötigen, um in den Blutkreislauf als Zucker aufgenommen zu werden.

Die Kartoffel hat im Vergleich zur Süßkartoffel wesentlich mehr Vitamin C, was zwar für den Hund nicht so wichtig ist (dieser produziert selbst in ausreichender Menge Vitamin C) aber für den Zweibeiner durchaus eine hilfreiche Information sein kann.

Untenstehend findest du eine Tabelle mit den Unterschieden zwischen Süßkartoffel und Kartoffel.

Quelle der Daten für die untenstehende Tabelle: Wikipedia-Artikel zur Süßkartoffel

Inhaltsstoff

Bezogen auf 100g

Süßkartoffel

gelbfleischig, roh, mit Haut

Kartoffel

Knolle, roh, mit Haut

Vitamin E

260 µg 

10 µg

Vitamin A

14187 IE 

0 IE

Beta-Carotin

8509 μg 

0 µg

Natrium

55 mg

6 mg

Calcium

30 mg

12 mg

Vitamin C

2,4 mg

19,7 mg

Was brauche ich alles zum Barfen?

Gerade beim BARFen erfreut sich die Süßkartoffel großer Beliebtheit. Klicke auf das Bild, um zum Artikel über BARF zu gelangen.

Kartoffel-Rezept

Kartoffel-Rezept für ein 750g Hundemenü: 


Dieses eignet sich für einen großen Hund zwischen 30 und 35kg Körpergewicht, oder wie bei uns, für unsere zwei Border-Damen Lou (Berti) und Grace mit 18 bzw. knapp 13kg Körpergewicht.

Du kennst dieses Rezept vielleicht schon aus meinem Süßkartoffel-Artikel. Wir vom Futterberatungs-Team haben es mit Kartoffeln für unsere Hunde ausprobiert, weil wir keine Süßkartoffeln zuhause hatten - meiner Hündin Grace hat es ebenso gut geschmeckt 😉
  • 200 g Thunfisch (oder eine andere gut pürierbare Eiweißquelle)
  • 200 g Hüttenkäse
  • 150 g Karotten
  • 200 g Kartoffel

Am besten schneidest du die Karotten und Kartoffeln zunächst in Streifen oder Würfel - dadurch sind sie schneller gar, und du musst nicht so lange warten. Gute 15-20 Minuten Kochzeit bei mittlerer bis hoher Stufe solltest du aber schon einplanen. 

Hier die Schritte bis zum fertigen Hundemenü: 

  1. Kleingeschnittene Kartoffel und Karotten ins kochende (nicht gesalzene!) Wasser 
  2. Thunfisch und Hüttenkäse in einem Gefäß (etwas höheres Tupper-Geschirr eignet sich) mit ganz wenig Wasser vermengen und mit einem Pürierstab zu einem Brei häckseln. Bedenke, dass das Gefäß auch noch Platz für die anderen Zutaten haben muss. Du kannst hierbei auch noch ein paar größere Stückchen übrig lassen, und deinem Vierbeiner das Verdauen überlassen.
  3. Kartoffeln und Karotten nach ca. 20 min abtropfen und hinzufügen. Wenn du dir mit der Kochdauer unsicher bist, achte darauf, dass sich beim Herausnehmen die Süßkartoffel mit einer Gabel recht leicht zerdrücken lässt, dann liegst du goldrichtig.
  4. Alles mit dem Pürierstab vermengen und ab damit in den Napf!
  5. Nach Bedarf und Geschmack darfst du übrigens gerne auch noch ein wenig Kokosöl oder Leinöl hinzugeben.