Hilfe! Ist Schokolade für Hunde giftig?

Schokolade für Hunde giftig

Ist Schokolade Gift für Hunde?

Schokolade – das süße Gift. Ja, Schokolade kann für Hunde sogar tödlich sein! Sie enthält den Stoff Theobromin, welchen Hunde nur sehr, sehr langsam abbauen können und so wirken oft schon geringe Mengen Schokolade toxisch für unsere Vierbeiner, weshalb rasches Handeln angesagt ist. Das heißt: ab zum nächsten Tierarzt!

Zusätzlich zum Theobromin enthält Schokolade auch geringe Mengen an Koffein, was für Hunde ebenfalls giftig ist und die Vergiftung verschlimmern kann.

Die Theobrominvergiftung gehört zu denen von Tierärzten am häufigsten gesehenen Intoxikationen von Hunden und Katzen. Vor allem zur Weihnachts- und Osterzeit häufen sich die Fälle von Schokoladenvergiftungen bei Vierbeinern.

Keine Schokolade für Hunde: Was ist Theobromin?

Theobromin gehört zu den psychotropen Substanzen, die zur Gruppe der Stimulantien zählen. Chemisch gesehen handelt es sich um ein Alkaloid aus der Gruppe der Methylxanthinse und ähnelt dem Koffein. Genau wie das Koffein hat Theobromin eine anregende Wirkung auf das Nervensystem und führt zu dessen Überstimulation, was starke Nervosität, Zittern, Krämpfe, Herzrasen und im schlimmsten Fall sogar den Tod zur Folge haben kann.

Theobromin kommt in Pflanzen, wie Teepflanzen, Kolabäumen und dem Kakaobaum vor. Da dieses Alkaloid in der Kakaobohne vorkommt, enthält Schokolade, je dunkler sie ist, umso mehr Theobromin. Es wurde 1841 erstmals aus der Kakaobohne isoliert. 

Dunkle Schokolade enthält 3-10 Gramm Theobromin pro Kilogramm Schokolade. Milchschokolade 0,6 – 4 Gramm pro Kilogramm Schokolade – somit deutlich weniger. Zur Herstellung von weißer Schokolade werden in der Regel keine Kakaobohnen verwendet, weshalb diese auch kein Theobromin aufweist.

Der Stoffwechsel von Hunden und natürlich auch Katzen ist etwas anders als der von Menschen. Ihnen fehlen bestimmte Enzyme, weshalb unter anderem Theobromin nur langsam abgebaut werden kann.

Menschen, aber auch Ratten und Mäuse besitzen Enzyme, welche das Theobromin in der Leber spalten, weshalb es relativ rasch wieder abgebaut werden kann. Hunden, Katzen und Pferden fehlen diese Enzyme. Das Alkaloid verbleibt somit deutlich länger in deren Organismus und die toxischen Effekte können sich entfalten.

Bei Hunden liegt die Halbwertszeit dieses Alkaloids bei ca. 17,5 Stunden, das bedeutet, dass sich die Hälfte des Giftes nach 17,5 Stunden immer noch in seinem Körper befindet. Nach 35 Stunden ist immer noch ein Viertel der ursprünglich aufgenommenen Giftmenge im Körper des Tieres.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Vergiftung mit Schokolade?

Eine Schokoladenvergiftung kann sich in Form einer harmlosen Magenverstimmung mit Durchfall und Erbrechen, aber auch Zittern, Unruhe, Krampfanfälle oder sogar Herzrhythmusstörungen und innere Blutungen bis hin zum Tod, welcher in der Regel binnen der ersten 12 Stunden nach Verzehr auftritt, zeigen. Je nach Dosis können sich die Symptome auf das Kreislauf- bzw. das zentrale Nervensystem ausweiten und im schlimmsten Falle nach 12 bis 36 Stunden zum Tod führen.

Die ersten Symptome treten in der Regel innerhalb der ersten zwei bis vier Stunden auf und äußern sich meist durch ein vermehrtes Durstgefühl, Durchfall und Erbrechen. Weitere Symptome sind Hyperaktivität, Unruhe, Tachykardie (Herzrasen), Atemprobleme und Störungen der Vigilanz.

Was ist zu tun, wenn ein Hund Schokolade gefressen hat?

Zu aller erst gilt: auf jeden Fall Ruhe bewahren und ruhig auf den Hund einwirken, denn Panik hilft niemanden weiter. Für die behandelnden Ärzte ist es wichtig zu wissen, welche Art von Schokolade und wie viel Gramm gefressen wurde. Auch da Gewicht bzw. die Größe des betroffenen Tieres sind wichtige Informationen. 

Hat man die Vermutung, der Hund hat Schokolade gefressen, sollte man unverzüglich die Tierklinik bzw. den Tierarzt des Vertrauens anrufen.

Wenn Schokolade gerade erst gefressen wurde, können dem Hund Kohletabletten verabreicht werden (gehören übrigens in jede Hausapotheke) Sie helfen dabei, dass das Gift über den Kot ausgeschieden wird.

Proben vom Kot, Urin bzw. Erbrochenen sollten mit zum Tierarzt genommen werden, damit diese untersucht werden können. Wenn vorhanden, auch die Verpackung und den Rest der Schokolade mitnehmen, damit der Gehalt des Theobromins berechnet werden kann.

Ist das Tier bewusstlos, so muss es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege unbedingt frei gehalten werden (Zunge raus, darauf achten, dass kein Erbrochenes etc. im Maul verbleibt).

Bei Verdacht auf Vergiftungen auf keinen Fall eine Maulschlinge oder ähnliches anwenden, denn bei Erbrechen besteht hier absolute Erstickungsgefahr!

Fühlt man sich als Tierbesitzer durch die Angst und Aufregung nicht in der Lage selbst Auto zu fahren, sollte man unbedingt jemanden bitten, der fährt oder mit dem Taxi fahren.

Wie wird eine Schokoladenvergiftung beim Hund behandelt?

Das oberste Ziel ist die Verminderung der Giftmenge im Körper. Ist der Hund soweit im guten Zustand und vor allem bei Bewusstsein, werden dem Tier Medikamente gegeben, welche Erbrechen provozieren. So wird noch nicht resorbiertes Theobromin aus dem Magen entfernt. Allerdings muss hierfür der Vierbeiner bei vollem Bewusstsein und darf nicht zu sehr geschwächt sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Tier Erbrochenes aspiriert, also einatmet und dieses die Lunge schädigt. Auch Aktivkohle kann helfen und wird gerne gegeben.

Um die Ausscheidung der Giftstoffe über die Nieren zu beschleunigen bekommt der Vierbeiner intravenöse Infusionen. Durch diese forcierte Diurese wird außerdem der Blutspiegel des Theobromins verdünnt.

Schwere Symptome wie zum Beispiel Krampfanfälle werden medikamentös behandelt und gelindert. 

Erfolgen ärztliche Interventionen rasch, also innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Fressen der Schokolade, so hat der Hund gute Chancen, dass alles wieder gut wird. Ist allerdings das Zentralnervensystem schon beeinträchtigt und neurologische Symptome aufgetreten, so ist die Prognose weniger günstig. 

Welche Mengen sind giftig?

Je nach Art der Schokolade, der Menge, die gefressen wurde und der Größe/ des Gewichts des Hundes ist die Toxizität unterschiedlich. Viel Theobromin und somit sehr giftig sind Bitterschokolade, Zartbitterschokolade und Kochschokolade. Auch die individuelle Empfindlichkeit der Hunde spielt eine Rolle. 

Tabelle: Welche Schokolade hat wieviel Theobromin?

Schokolade – SorteTheobromin-Gehalt
Milchschokolade1,5-2 mg/g
Dunkle Schokolade5-8 mg/g
Kochschokolade14-16 mg/g
Kakaopulver14-26 mg/g
Rohkakao18-35 mg/g
70%ige Schokolade20 mg/g
90%ige Schokolade26 mg/g

Wie kann ich einer Theobrominvergiftung vorbeugen?

Das Wichtigste ist wohl die korrekte Lagerung von Nahrungsmitteln. Schokolade und alle anderen Lebensmittel, die Vergiftungserscheinungen hervorrufen können, müssen außerhalb der Reichweite von Haustieren aufbewahrt werden.

Besonders zu Weihnachten und Ostern ist erhöhte Achtsamkeit erforderlich, denn zu dieser Zeit treten Schokoladenvergiftungen am häufigsten auf. Es muss genau darauf geachtet werden, dass keine Süßigkeiten unbeaufsichtigt liegen gelassen werden. 

Als Tierbesitzer ist es von großer Bedeutung sich ausreichend über Lebensmittel und andere Dinge, die für unsere Lieblinge toxisch sein können, zu informieren und dieses Wissen an alle anderen Personen im eigenen Umfeld weiter zugeben, sodass niemand auf die Idee kommt dem Tier irgendwas zum Kosten zu geben. 

Hunden sollten lernen, von niemand Fremden etwas anzunehmen bzw. nichts vom Boden zu essen. Auch wenn es mühsam ist und viel Geduld erfordert, dies kann jedem Hund antrainiert werden.

Hundeschokolade – die wohl süßeste Versuchung seit es Leckerlis gibt

Schokolade für Hunde Leckerli

Es gibt tatsächlich Schokolade für Hunde!

Hundeschokolade enthält zwar einen reduzierten Kakao- sowie Zuckeranteil, ist der echten Schokolade aber ähnlich. Hundeschokolade besteht vor allem aus Milch und Molkereierzeugnissen, Öle und Fette, Zucker, Kakao sowie pflanzliche Nebenerzeugnisse. Oft sind auch Vitamine hinzugesetzt.

Somit enthält Hundeschokolade im Großen und Ganzen nur Stoffe, welche Vierbeiner nicht brauchen, sondern ihnen eher sogar schaden. So wie es für uns Menschen besser wäre, würden wir Schokolade meiden, so sollten auch unsere Vierbeiner die Pfoten von Hundeschokolade lassen. Hierbei handelt es sich definitiv nicht um ein alltagstaugliches Leckerli.