Analytische Bestandteile von Hundefutter – ein wichtiges Thema in der Futterberatung: Warum Rohasche im Hundefutter ist, wollte kürzlich eine erboste Kundin von mir wissen. „Das hat sicher wieder mit der Entsorgungsindustrie zu tun, Sie sind ja nicht besser als alle anderen“. Was Rohasche, Rohprotein, und Rohfaser bedeuten, und warum diese Angaben auf einer Futter-Verpackung notwendig sind, erfährst du in diesem Artikel.
Übersicht: Analytische Bestandteile von Hundefutter
- Analytische Bestandteile von Hundefutter sind nicht mit der Zusammensetzung oder der Nährwerttabelle zu verwechseln
- Sie sagen nichts über die Qualität der Inhaltsstoffe noch über ihren Energiegehalt aus!
- Rohasche hat übrigens nichts mit Asche zu tun. Es handelt sich um den Mineral-Anteil des Futters!
Was sind analytische Bestandteile?
Wenn du in etwa denkst wie ich, ein naturwissenschaftlich interessierter Typ, dann hast du vielleicht auf der Suche nach den Inhaltsstoffen der Futterdose als erstes bei den analytischen Bestandteilen nachgesehen. Ich habe diesen Abschnitt anfangs mit der „Nährwerttabelle“ verwechselt, weil das im Übrigen auch der Teil ist, der mich bisher an meiner eigenen Nahrung am meisten interessiert hat. Wieviel Kalorien, wieviel Fett, wie viel Eiweiß und wie viele Kohlenhydrate enthält mein Essen?
Analytische Bestandteile sind nicht mit der Zusammensetzung oder der Nährwerttabelle zu verwechseln
Analytische Bestandteile sind anders
Du wirst verschiedene Angaben auf der Dose bzw. dem Sack Trockenfutter (den du ja hoffentlich bereits nicht mehr kaufst) lesen können. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich: Analytische Bestandteile sind quasi die chemische Aufschlüsselung und haben weder mit der Qualität der Inhaltsstoffe noch mit ihrem Energiegehalt zu tun. Auch die Herkunft der Futterbestandteile lässt sich anhand dieser Angaben nicht ermitteln. Was immer dabei sein wird, sind die sogenannten Pflichtangaben, die das Gesetz vorschreibt: Rohasche, Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Feuchtgehalt.
Analytische Bestandteile sagen nichts über die Qualität der Inhaltsstoffe noch über ihren Energiegehalt aus!
Analyse im Labor
Übrigens: Diese Werte werden im Labor in der sogenannten Weender Futtermittelanalyse ermittelt. Es handelt sich um die Standard-Laboranalyse zur Bestimmung der Nährstoffgruppen.
- Rohprotein: Ist der Maßstab für den Eiweißgehalt eines Futters. Achtung: Hier wird auf die Qualität des Eiweißes keine Rücksicht genommen, das heißt du darfst hier „Protein“ nicht mit „Fleisch“ gleichsetzen, denn diverse tierische als auch pflanzliche Komponenten des Futters können Protein enthalten (z.B. auch Soja, Mais). Gemessen werden in der Analyse nämlich die Stickstoff-Gruppen, die in jeder Aminosäure enthalten sind.
- Rohfaser: Schwer- oder unverdauliche Ballaststoffe, wie Lignozellulose, entzuckerte Rübentrockenschnitzel, oder generell: pflanzliche Nebenerzeugnisse. Dieser Wert sollte unter 4 Prozent liegen.
- Rohfett: Bezeichnet alle tierischen und pflanzlichen Fette, die in sogenannten lipophilen Lösungsmitteln wie Äther löslich sind. Der Anteil sollte über 8 Prozent aber unter 13 Prozent liegen.
- Rohasche: Wenn du das Futter auf 550 Grad Celsius erhitzen würdest – sprich, es verbrennst – bleiben gewisse Bestandteile übrig. Neben wertlosen Substanzen sind das unter anderem auch Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor oder Natrium. Hast du aber sicher schon irgendwo gelesen, nehme ich an? Der Rohascheanteil sollte zwischen 4 und 5 Prozent liegen.
- Feuchteanteil: Er muss bei Trockenfutter nicht angegeben werden – denn hier liegt der Feuchteanteil zwischen 10 und 12 Prozent. Der Wassergehalt bei Nassfutter variiert zwischen 70 und 85 Prozent.
Rohasche hat übrigens nichts mit Asche zu tun. Es handelt sich um den Mineral-Anteil des Futters!
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