Lhasa Apso – Die ehemalige Tempelwächter-Rasse

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Der Lhasa Apso, ursprünglich aus Tibet stammend, ist eine uralte Hunderasse, die einst als Wächter in Tempeln und Palästen diente. Dieser Artikel bietet einen tiefen Einblick in die faszinierende Geschichte, die charakteristischen Merkmale und die Pflege dieser besonderen Hunderasse.

Ursprung und Geschichte

Der Lhasa Apso stammt ursprünglich aus dem mystischen Tibet, wo er als heiliger Tempelwächter in buddhistischen Klöstern diente. Diese Rasse wurde gezüchtet, um die Tempel und Paläste der Mönche und Adligen zu bewachen, indem sie durch ihr bellendes Warnsignal Eindringlinge verriet. Der Name „Lhasa“ bezieht sich auf die heilige Stadt Lhasa, und „Apso“ bedeutet in der tibetischen Sprache „langhaariger Hund“. Im 20. Jahrhundert erreichte der Lhasa Apso den Westen, zunächst beschränkt auf elitäre Kreise und später populärer werdend. Wesentliche Meilensteine in der Rassegeschichte waren die Anerkennung durch große Züchterverbände wie den American Kennel Club im Jahr 1935.

Charakteristika der Rasse

Die Lhasa Apso zeichnen sich durch ihre markante physische Erscheinung und ihr robustes Temperament aus. Ursprünglich als Tempelwächter eingesetzt, bringen diese kleinen Hunde eine kompakte Statur mit einer Schulterhöhe von etwa 25 bis 28 cm und einem Gewicht von 5 bis 8 kg. Ihr langer, dichter Doppelmantel, der in einer Vielzahl von Farben wie Gold, Sand, Honig, Dunkelschiefer oder Rauchfarben erscheint, benötigte früher nicht nur Schutz vor den rauen klimatischen Bedingungen Tibets, sondern diente auch als Statussymbol in den Tempeln.

Das Fell kann weitere charakteristische Merkmale wie eine Mähne um den Hals zeigen, ähnlich der eines Löwen, was in Tibet ein Zeichen von Stärke und Würde ist. In ihrer Rolle als Wächter zeigte der Lhasa Apso ein hohes Maß an Wachsamkeit und ein ausgeprägtes Territorialverhalten, Eigenschaften, die bis heute in der Rasse erkennbar sind. Sie sind unabhängig und können durchaus reserviert gegenüber Fremden sein, was sie zu exzellenten, wenn auch manchmal eigensinnigen, Wächtern des Heims macht.

Gesundheit und Pflege

Der Lhasa Apso hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 12 bis 15 Jahren. Trotz ihrer Langlebigkeit können sie anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme sein, wie Hüftdysplasie, Nierenprobleme und Augenerkrankungen wie die progressive retinale Atrophie. Daher ist eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung unerlässlich, um diese Bedingungen frühzeitig zu erkennen.

Die tägliche Pflege des dichten, langen Mantels des Lhasa Apsos ist entscheidend, um ihn in gutem Zustand zu halten. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen sind erforderlich, um Verfilzungen und Knoten zu verhindern. Außerdem sollten die Ohren regelmäßig auf Infektionen überprüft und die Krallen gekürzt werden, um eine optimale Gesundheit zu gewährleisten.

Der Lhasa Apso als Familienhund

Als einstige Wächter tibetischer Tempel und Klöster, ist der Lhasa Apso eine Rasse, die trotz ihrer kleinen Größe eine große Persönlichkeit aufweist. Diese Rasse eignet sich gut als Familienhund, da sie nicht nur wachsam, sondern auch außergewöhnlich treu und liebevoll gegenüber ihren Familienmitgliedern ist. Ihre Interaktion mit Kindern sollte jedoch überwacht werden, besonders bei jüngeren Kindern, da sie aufgrund ihrer ursprünglichen Wachhundinstinkte manchmal etwas eigensinnig oder empfindlich auf zu raue Spiele reagieren können.

Die Sozialisation und das Training des Lhasa Apsos sollten früh beginnen, um eine gesunde Beziehung zu anderen Haustieren und Menschen zu fördern. Dies hilft dabei, ihre manchmal zurückhaltenden oder vorsichtigen Tendenzen gegenüber Fremden zu mildern. Bei richtiger Führung lernt dieser Hund schnell und zeigt eine ausgeprägte Bereitschaft, seinem Besitzer zu gefallen. Aktivitäten wie Apportieren, Versteckspiele, oder Geschicklichkeitsübungen können ihre Intelligenz stimulieren und ihre Bindung zur Familie stärken. Es ist wichtig, ihnen regelmäßige Gelegenheiten für solche interaktiven Spiele zu bieten, um ihre mentale und physische Gesundheit zu erhalten.

Zucht und Auswahl des richtigen Welpen

Bei der Auswahl eines Lhasa Apso Welpen ist es essenziell, auf die Seriosität des Züchters zu achten. Ein verantwortungsvoller Züchter wird stets die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere priorisieren. Es ist wichtig, dass der Züchter Gen-Tests und eine lückenlose Gesundheitsgeschichte der Elterntiere präsentieren kann.

Fragen Sie nach dem Umgang mit den Welpen, insbesondere in Bezug auf Sozialisierung und Früherziehung. Ein guter Züchter wird Ihnen auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite stehen und zeigen, dass ihm das Wohl des Tieres auch zukünftig am Herzen liegt. Vorsicht ist geboten bei Züchtern, die Zögern, ihre Zuchtstätte zu zeigen oder sich gegen ein persönliches Kennenlernen aussprechen.

Besonderheiten und Kuriositäten

Der Lhasa Apso gilt traditionell als heiliger Hund Tibets und wird oft als „Tempelwächter“ bezeichnet. Historisch gesehen bewachten sie die Klöster und Tempel und glaubte man, dass sie die Seelen verstorbener Mönche beherbergten. Diese Hunde waren nicht nur Wächter, sondern auch Symbolträger für spirituelle Schutz und Wohlstand.

Interessanterweise wurden Lhasa Apsos früher nur von Adeligen und Mönchen besessen; es war verboten, diese Hunde zu verkaufen, sie konnten lediglich als Geschenk überreicht werden. Ein berühmter Lhasa Apso war der Hund des 13. Dalai Lama, welcher als eine Brücke zwischen der spirituellen und der physischen Welt galt. Solche Geschichten, kombiniert mit ihrem distinktiven Erscheinungsbild – der dichte, bodenlange Pelz, der ursprünglich vor extremen Wetterbedingungen schützte – machen den Lhasa Apso zu einer faszinierenden Rasse mit einer reichen kulturellen Geschichte.

Conclusions

Der Lhasa Apso ist nicht nur ein treuer und wachsamer Begleiter, sondern auch ein Hund mit einer tiefen historischen Bedeutung. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann dieser ehemalige Tempelwächter ein liebevolles und langjähriges Familienmitglied sein.