Ursprung
Der Großspitz findet seinen Ursprung vermutlich in Deutschland, wo seine Urahnen seit ca. 4000 Jahren als Haus und Hofhund gehalten wurde. Zu seinen Aufgaben zählte unter anderem das Bewachen von Häusern, das Ziehen von Schlitten und das Jagen. Im 19. Jahrhundert gehörte der Spitz zu der beliebtesten Hunderasse in Deutschland. Auch die Amerikaner hatten Interesse an dem Großspitz und importierten ihn in ihr Heimatland. Dort wurde er zuerst “German – Spitz” genannt, aber nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu Imageproblemen und deswegen ist er nun unter dem Namen “Eskimo – Spitz” bekannt. So geläufig Zwergspitze (Pomeranian) und Mittelspitze sind, so selten sind mittlerweile Großspitze. 2003 wurde diese Hunderasse auf die Liste von vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt. Der Großspitz gilt trotz seines netten, charmanten Wesen und seinem edlen Aussehen als besonders bedroht. Engagierte Züchter der Hunderasse bemühen sich aber das Aussterben der Hunde zu vermeiden und seit 2008 wächst die Population wieder.
Wesen
Da Großspitze zu den klassischen Hofhunden zählen und seit Jahrtausenden auf Haus und Hof aufgepasst haben, bringen sie auch dementsprechende Eigenschaften mit sich. Sie bellen gerne und ihr Mensch ist für sie das Wichtigste auf der Welt. Fremde Menschen und Hunde sind für den oft reservierten Großspitz eher uninteressant. Er möchte immer mit Herrchen und Frauchen zusammen sein und liebt es auf große Spaziergänge zu gehen. Betrachtet man sein Wesen, eignet sich der Großspitz für Vieles. Er ist sehr intelligent, bewegungsfreudig, wachsam und wenn er mal aufgetaut ist auch ausgesprochen freundlich. Diese Charaktereigenschaften verdanken es, dass der Spitz als Schutzhund, Familienhund, Therapiehund und für Hundeanfänger gut geeignet ist. Er ist also ein richtiger Allrounder.
Wenn man den Großspitz mental und physisch auslastet, so ist er auch für die Wohnungshaltung geeignet. Wichtig ist nur, dass man für genügend Bewegung und Abwechslung sorgt, damit es ihm nicht langweilig wird.
Aussehen
Der Großspitz ist ein sehr stolzer Hund, er hat ein sehr dickes Fellkleid und seine Krause ähnelt die eines Löwen. Sein Ausdruck ist schlau, er hat sehr wache runde Augen. Die Rute trägt er geringelt über den Rücken und seine Stehohren sind klein. Der Großspitz hat eine Widerristhöhe von 42 bis 50 cm und gehört dadurch zu den mittelgroßen Hunden. Sein dichtes Haarkleid soll einfarbig schwarz, weiß oder braun sein, auf keinen Fall sollte er Abzeichen haben.
Pflege
Das dichte Haarkleid macht den Großspitz zwar sehr witterungsresistent, aber es ist sehr pflegeintensiv.
Vor allem das weiche Fell eines jungen Großspitzes erfordert sehr viel Kämmen, er sollte alle paar Tage durchgebürstet werden, damit sich keine Knoten bilden. Wenn der Hund älter wird, muss man ihn nicht mehr so oft bürsten, aber man darf auch nicht vergessen, dass er durch sein üppiges Fellkleid sehr viel Schmutz ins Haus bringt. Deswegen sollte man darauf eingestellt sein, dass man seinen Großspitz gerade nach einem feuchten Frühlingsspaziergang gerne mal mit klarem Wasser abduschen sollte. Zu oft mit Shampoo waschen sollte man seinen Spitz aber nicht, da das die Fellstruktur schädigt.
Gesundheit
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Großspitzes liegt bei 12 Jahre, allerdings sind auch 15-16 Jahre alte Rassevertreter keine Seltenheit. Großspitze sind sehr gesunde und robuste Hunde, dennoch ist es wichtig auf einen guten Züchter wert zu legen, der nur Hunde verpaart, welche vorab tierärztlich überprüft wurden. Dadurch können Krankheiten wie die Hüftdysplasie fast ausgeschlossen werden.
Leider gibt es ein paar Spitze, die von der Alopezie X, auch Black Skin Disease genannt, betroffen sind. Diese Krankheit führt zu kahlen, oft schwarz pigmentierten Stellen auf der Haut des Hundes. Der Haarausfall beginnt meist im Alter von 2-5 Jahren, schadet den betroffenen Hunden aber nicht weiter. Aktuell kann noch nicht nach dem verursachenden Gen getestet werden.