Ursprung des Sheltie
Wie der Name des Shetland Sheepdogs schon suggeriert stammt dieser kleine flinke Hund von den Shetland Inseln ca. 200 km nördlich von Schottland. Die Inselgruppe ist geprägt von einer kargen, felsigen Landschaft, mit rauem Klima und viel Regen mit heftigen Stürmen. Die Bauern vor Ort hielten schon seit Jahrhunderten sogenannte „Toonie Dogs“, dessen Aufgabe es war den Hof zu beschützen, Ratten zu jagen und Vieh zu hüten. Dieser robuste Hund für jeden Zweck wird als Urahn des Sheltie angesehen, denn der heutige Shetland Sheepdog ist eine Vermischung aus Tonnie Dog, Zwergspaniel, Papillon und Zwergspitz. Später hat man dann auch noch Langhaar Collie eingekreuzt, um das Hütevermögen des Sheltie zu verbessern. Ein einheitliches Aussehen hatte der Sheltie aber noch lange nicht.
Erst 1840 wurde der Shetland Sheepdog nach Großbritannien gebracht. Die offizielle Anerkennung der Rasse im britischen Kennel Club erfolgte 1914. Im FCI (Fédération Cynologique Internationale) wird der Sheltie seit den 1960er unter der Gruppe 1, Sektion 1, Standardnummer 88 geführt.
Wesen des Sheltie
Klein aber Oho beschreibt den Shetland Sheepdog wohl am besten. Von seinem zarten Aussehen und den süßen Knopfaugen darf man sich nicht täuschen lassen, denn der Sheltie hat Biss und muss körperlich sowie geistig gefördert werden. Eine Couch-Potato ist der Sheltie im Regelfall nicht! Er ist ein Naturliebhaber und durch seine Heimat macht ihm auch schlechtes Wetter und starke Stürme nichts aus.
Der Shetland Sheepdog ist ein sehr sensibles Hündchen, mit sehr viel „will to please“ (vergleichbar auch mit dem Border Collie) – er möchte seinen Besitzer immer Gefallen. Durch das sensible Wesen muss man den Sheltie immer liebevoll erziehen. Ein lauter, aggressiver Erziehungsstil passt dem Hund nicht und verschreckt ihn eher. Mit einer fairen und freundlichen Erziehung kann man mit dem Shetland Sheepdog sehr viel erreichen. Durch seine hohe Intelligenz wird der Sheltie gerne in allen möglichen Hundesportarten gesehen, gerade aber schnelle Sportarten wie Agility gefällt ihm am besten.
Der Sheltie ist für Hundeanfänger geeignet, wenn diese ihn genügend auslasten. Zu wenig Bewegung lässt ihn nämlich zum neurotischen Bellmonster werden. Er ist und bleibt ein Hütehund, der mit einer kleinen Spazierrunde um den Häuserblock nicht glücklich sein wird, denn er braucht eine Aufgabe.
Aussehen/Zeichnung
Der Kopf vom Shetland Sheepdog soll edel und elegant wirken. Die Breite und Tiefe des Schädels steht im Verhältnis zur Länge von Schädel und Fang. Im Körper ist der Sheltie sportlich und klein, mit einer Standardgröße von 35,5 – 37 cm. Er hat langes, glattes Deckhaar und feine, kurze Unterwolle. Diese Haarstruktur schützt ihn vor jeder Witterung.
Den Sheltie gibt es in 5 anerkannten Farben:
- Tricolor: dreifarbig mit vorzugsweise tiefen Schwarz und satten lohfarbenen und weissen Abzeichen
- Sable: kann man in Light und Dark Sable unterscheiden. Wobei Light Sable eine Mahagonifarbene Schattierung hat und Dark Sable eine dunkle Schattierung hat. Also die typische „Lassie“ Farbe
- Bluemerle: dreifarbig mit Silber-Grau mit schwarzer Sprenkelung oder Marmorierung und satten lohfarbenen und weissen Abzeichen
- Biblue: Silber-Grau mit schwarzer Sprenkelung oder Marmorierung und weissen Abzeichen
- Biblack: Schwarz mit weissen Abzeichen
Ebenso gibt es noch die Farbe Colour Headed White und Double Merle. Beide Farben sind vom FCI verboten. Colour Headed White oder CHW sind Shetland Sheepdogs mit einer starken weiss Überzeichnung, wobei der Kopf eine solide Farbe haben muss. CHW sind im American Kennel Club (AKC) anerkannt, aber im FCI verboten. Double Merle entsteht, wenn man Merle x Merle züchtet. Diese Kreuzung ist bei vielen Rassen verboten, da Hunde in der Farbe Double Merle zu Blindheit und Taubheit neigen.
Pflege
Durch das üppige Fell des Shetland Sheepdogs würde man meinen er bräuchte viel Fellpflege, allerdings ist dies nicht der Fall. Eher beschädigt man das Fell durch zu viel bürsten. Zweimal im Jahr haart der Sheltie allerdings vermehrt, dann muss man ihn öfter kämmen, ansonsten muss man ihn fast gar nicht bürsten. Wichtig ist jedoch darauf zu achten, dass sich vor allem hinter den Ohren und den Achseln keine kleinen Knötchen entwickeln. Diese muss man gegebenenfalls rausschneiden oder durch 1x wöchentliches Bürsten an den besagten Stellen vorbeugen.
Gesundheit
Shelties weisen leider einige rassespezifischen Krankheiten auf. Darunter fallen der MDR1 Gendefekt, der eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten hervorruft und CEA, Collie Eye Anomalie, die Krankheit betrifft den Augenhintergrund und führt zu einer angeborenen Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung. Sie ist nicht heilbar. Ebenso leidet der Sheltie häufig unter Zahnproblemen, meistens fehlen ihm ein paar Zähne oder sie sind falsch ausgerichtet (Rassetypisch sind z.B.: Lanzenzähne), auch gibt es mittlerweile vermehrt Sheltie welche an einem Übergangswirbel leiden (ein Wirbel zu viel). Ebenso haben Sheltie oft Probleme mit der Schilddrüse.
Diese Krankheiten können durch die Wahl eines guten Züchters meist umgangen werden. Bedauerlicherweise ist der Sheltie allerdings durch seine praktische Größe und seinem netten Wesen auf dem Weg zum Modehund. Dadurch gibt es immer mehr Menschen, die die Rasse nur für Profit züchten. Darunter leider auch einige FCI Züchter – Augen auf beim Hundekauf!
Wie finde ich einen guten Züchter?
Einen guten Züchter zu finden ist sehr wichtig, denn ein Züchter der dir ein Hundeleben lang mit Rat und Tat zur Seite steht ist gold wert. Hier sind 3 wichtige Punkte die du bei der Züchter Wahl beachten solltest:
- Ein guter Züchter legt sehr viel Wert auf die Gesundheit seiner Hunde. Er ist offen über eventuelle Krankheiten, die in der Linie vorkommen. Ebenso sind seine Hunde mindesten ED und HD geröngt, sowie auf MDR1 und CEA getestet. Die Ergebnisse liegen offen vor.
- Zusätzlich besitzt ein guter Züchter nicht zu viele Hunde und arbeitet diese ordentlich. Es ist immer wichtig zu fragen, was ein Züchter mit seinen Hunden macht.
- Bevor du einen Welpen kaufst, solltest du unbedingt den Züchter besuchen und dir einen Eindruck machen, wo dein Hund aufwächst. Wie sozialisiert der Züchter die Welpen? Macht die Mutterhündin und eventuell andere Hunde vor Ort einen gesunden Eindruck? Nimm dir auf jeden Fall Zeit für ein längeres Gespräch mit dem Züchter und fürchte dich nicht davor Fragen zu stellen. Ein ordentlicher Züchter beantwortet dir alles ehrlich und ausführlich.