Wie wähle ich ein neues Futter aus?

Auswahl des Futters für meinen Hund

Dieser Artikel soll dir als Hundehalter als kleine Hilfe dienen, um das richtige neue Futter für deinen Hund zu finden. Bevor ich eine Ausbildung als Ernährungsberater für Hunde gemacht habe, stand ich auch des öfteren vor dem Problem: soll ich bei dem alten Futter bleiben, soll ich überhaupt nur eine Sorte Futter füttern, soll ich nasses oder trockenes Futter füttern, soll ich etwa Rohfleisch füttern, oder was mache ich überhaupt? 

Wenn du so vor dem Regal im Fressnapf stehst, wirst Du zunächst einmal von einer Vielzahl von Herstellern und verschiedenen Angeboten erschlagen. Wie du dich im Deklarations- und Sorten-Dschungel zurechtfinden kannst, erfährst du in diesem Artikel. 

Grund für die Umstellung auf neues Futter

Warum solltest du überhaupt eine Futterumstellung machen?

Zunächst einmal möchte ich hier mit einem Mythos aufräumen: Viele Hundehalter sind der Meinung, dass sie öfters den Hersteller wechseln sollten, damit sich der Hund nicht an eine Sorte gewöhnt, und schließlich nur mehr ein einziges Futter von einer einzigen Marke frisst.

Auch denken sie, dass sie mit dieser Methode Krankheiten oder Unverträglichkeiten vorbeugen können, und wechseln deshalb besonders oft (sobald der alte Futtersack fertig oder die Dosen aufgebraucht sind) die Grundnahrung ihres Lieblings. 

Das ist definitiv nicht notwendig. 

Sicherlich macht es Sinn, auf verschiedene Sorten zurückzugreifen, also vielleicht die Fleischsorte ab zu wechseln oder andere Inhaltsstoffe nicht komplett einseitig zu füttern, allerdings bist du meist gut beraten, wenn du auch über Monate oder Jahre bei einem Hersteller bleibst. Nicht umsonst befindet sich auf der Verpackung deines Futters das Label “Alleinfuttermittel”. 

Altes Futter nicht mehr vertragen

Wenn dein Hund beispielsweise ständig Durchfall bekommt, oder sonstige Vorgänge in der Verdauung nicht ganz in Ordnung scheinen, sich bei der letzten Kontrolle beim Tierarzt von der Norm abweichende Blutwerte gezeigt haben, oder andere Symptome wie beispielsweise stumpfes Fell, Mundgeruch oder Appetitlosigkeit für eine Umstellung sprechen, dann kann es an der Zeit sein, die Futtermarke bzw die Fütterung allgemein zu überdenken. 

Achtung: In den ersten beiden Fällen (Durchfall oder schlechte Blutwerte) Solltest du die Fütterung vermutlich mit deinem Tierarzt absprechen, damit diese dich an einen qualifizierten Ernährungsberater weiterleitet. 

Futter vom Tierarzt

Wenn Erkrankungen bei deinem Vierbeiner vorherrschen, sprich dich unbedingt mit deinem Tierarzt ab, bitte ihn aber tatsächlich um die Überweisung an einen Ernährungsberater. Eine schlechte Idee ist, einfach das Fertigfutter aus der Tierarztpraxis zu kaufen, Außer du merkst, dass sich dein Tierarzt wirklich eingehend mit der Fütterung und Fütterungsempfehlungen befasst hat. 

Tierärzte geben dir kompetent Auskunft über Krankheitsbilder, vermutlich auch über benötigte Nährstoffe, die in Kombination mit Medikamenten gefüttert werden sollten. Nicht zwingend hat dein Tierarzt aber immer eine Empfehlung parat, was das perfekte Futter oder die perfekte Ernährung angeht. Er kann dir aber mit Sicherheit sagen, welche Nahrungsbestandteile beispielsweise bei bestimmten Medikationen kontraindiziert sind, also warst du auf keinen Fall füttern solltest, wenn dein Hund bestimmte Medikamente bekommt. Es gibt allerdings durchaus Tierärzte, die sich eingehend mit Ernährung befasst haben, eigene Rezepte vorbereitet haben, die du deinem Vierbeiner zubereiten kannst, oder dir hochwertige Marken von Fertigfutter in Lebensmittelqualität nennen, die du dir besorgen kannst.

Fazit: Sprich die Futterumstellung, gerade bei Vorerkrankungen, mit deinem Tierarzt ab, frage ihn, ob er Erfahrungen oder Empfehlungen zum Thema Ernährung hat, wenn nicht, bitte ihn um Überweisung an einen qualifizierten Ernährungsberater. 

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BARF oder Fertigfutter

Es sprechen mittlerweile so viele Menschen davon, dass ein Hund unbedingt gebaut werden muss. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass du deinem Hund rohes Fleisch in Kombination mit Obst, Gemüse und Zusätzen Gibst, und die Grundnahrung deiner Fellnase von Grund auf selbst zusammen stellst oder individuell zusammenstellen lässt.

Dafür gibt es spezialisierte Geschäfte sowie spezialisierte Ernährungsberater, die dir genau zu diesem Thema Auskunft geben können.

Meine Empfehlung dazu lautet: Wenn du genau weißt, was du tust, oder einen Ernährungsberater an der Hand hast, dem du vertraust, dann kannst du dich ruhig über das Thema Barf drüber trauen.

Was du nicht machen solltest, ist, uninformiert zum nächsten Metzger gehen, ein paar Stücke Kopffleisch und Innereien kaufen, die möglichst billig sind, und deinem Hund fortan nur mehr das in den Napf tun.

Damit riskierst du zumeist eine Nährstoffunterversorgung, sogar wenn es in den ersten Wochen und Monaten vielleicht sogar gut bekömmlich ist und das Fell deines Hundes besser aussieht (in diesem Fall hatte er vielleicht zuvor eine Eiweiß Unterversorgung, durch ein schlecht ausbalanciertes Trockenfutter). 

Ist Fertigfutter besser als BARF?

Bei Fertigfutter solltest Du vor allem darauf achten, dass es sich um Alleinfuttermittel handelt. Viele Hersteller bieten auch sogenannte Ergänzungsfuttermittel an.

Das sind beispielsweise eher eine Fleischdosen, Leckerlies, die auf den ersten Blick vielleicht wie eine Art Trockenfutter aussehen können, oder Gemüsemischungen, die ebenfalls oft in Dosen oder verschweißt in Plastik erhältlich sind.

Wenn das Futter nicht als Alleinfuttermittel ausgeschrieben ist, lass entweder die Finger davon, oder kontaktiere den Ernährungsberater deines Vertrauens, um weitere Informationen zur ausgewogenen Ernährung deines Vierbeiners mit diesem Futter zu erhalten.

Dabei wird dann oft schnell klar, welche Zusätze du brauchst, und welche Ergänzungsfuttermittel du miteinander kombinieren kannst, um ein vollwertiges Alleinfuttermittel zu erhalten.

7 Gründe für BARF

  • Du hast schon alles an Industriefutter ausprobiert, aber dein Hund verträgt einfach die Rohfleischfütterung besser
  • du möchtest die volle Kontrolle über alle Inhaltsstoffe haben, und gerne dein Futter selbst zusammenstellen
  • du hast dich fachgerecht beraten lassen, oder eine Ausbildung in dem Bereich absolviert, und traust dir die Auswahl der Nahrungsbestandteile deines Hundes zu
  • du hast ein Fachgeschäft gefunden, dass auf BARF spezialisiert ist, und gute Erfahrungen damit gemacht
  • du hast mehrere zusätzliche Tiefkühltruhen zu Hause, und es stört dich nicht, dass tiefkühlfleisch aufzutauen und im Kühlschrank mit deinen eigenen Lebensmitteln gemeinsam aufzubewahren
  • du hast genug Zeit für die Zubereitung des Futters für deinen Vierbeiner
  • du hast ein Rudel Huskys zu Hause, und Rohfleischfütterung kommt dich einfach günstiger als jedes Dosenfutter

6 Gründe für hochwertiges Fertigfutter

  • du möchtest artgerecht füttern, hast aber weder Zeit noch Platz zum BARFen
  • Du willst die Sicherheit, dass dein Hund mit allen Nährstoffen im ausreichenden Maße versorgt ist, hast aber keine Ausbildung im Bereich Hundeernährung
  • du möchtest dass es schnell geht, und einfach eine Dose aufmachen, weil du beruflich ohnehin schon eingespannt hast, und dich lieber dem Kochen des Abendessens für deine Familie zu wendest 
  • Du hast eine überschaubare Anzahl an Vierbeinern (1-3) zu Hause 
  • Du hast keinen Zugang zu einem spezialisierten Geschäft in deiner Umgebung, bzw zu einem Metzger der gleichbleibende Fleischqualität über einen längeren Zeitraum liefern kann 
  • Du hast keinen Platz für zusätzliche Tiefkühltruhen 

Nass- oder Trockenfutter

Wenn du meine Arbeit kennst, weißt du, dass ich seinerzeit (2017)  50 Gründe recherchiert habe, die gegen die ausschließliche Fütterung von Trockenfutter sprechen. Deshalb ist die Frage, ob du nass oder trocken füttern solltest, in diesem Blog beinahe obsolet.

Allerdings kann es sein, dass sich die Kombination von Nass- und Trockenfutter für deinen Hund anbietet, beispielsweise wenn dieser sehr schwer an Gewicht zunimmt, und gerade Winter ist.

Das wäre eine der Kombinationen, wo ich die Fütterung von Trockenfutter tolerieren oder eventuell sogar gutheißen würde. Die ausschließliche Fütterung von Trockenfutter kann Mangelzustände oder im schlimmsten Fall sogar die Entstehung von Erkrankungen begünstigen, wobei ich dazu offiziell eigentlich gar keine Meinung haben darf.

Aussagen zur Gesundheitsförderung oder Schädlichkeit von Futtermitteln oder Nahrungsergänzungen sind Tierärztin mit spezieller Zusatzausbildung vorbehalten, sodass ich im Wesentlichen dir hier nur eine Empfehlung als Hundehalter aussprechen kann, und von Erfahrungen sprechen darf. 

Meine Erfahrung ist aber, dass es Hunden im Allgemeinen besser geht, wenn du Trockenfutter weg lässt, oder die Grundnahrung des Hundes zumindest auf einem hochwertigen Nassfutter einstellst, und Trockenfutter wirklich nur eine Ausweichmöglichkeit im Ausnahmefall darstellt. 

Neues Futter in Lebensmittelqualität

Wenn ich dir einen Tipp geben darf: In meinem Shop findest du sehr gutes Futter in Lebensmittelqualität, auf das alle unten genannten Qualitäts-Kriterien zutreffen.

Wir haben es mittlerweile selbst seit Jahren für unsere Hündinnen Grace und Lou in Verwendung und sind sehr zufrieden.

Wichtigste Punkte beim Lesen der Futter-Deklaration

Wenn du dich für die Auswahl eines hochwertigen Fertigfutter seine Schienen hast, solltest Du nun definitiv darauf achten, dass du die Deklaration des Futters auch wirklich liest. Somit kannst du hochwertiges von weniger hochwertigem Futter unterscheiden, und auch Preisunterschiede besser verstehen und einordnen. 

Die wichtigsten Punkte bei dem Lesen der Deklaration sind folgende:

  • In der Zusammensetzung sind mengenmäßig die Nährstoffe in folgendem Verhältnis aufgelistet
  • am meisten Proteinhaltige Lebensmittel (z.B. Fleisch)
  • am zweitmeisten Kohlenhydrate (z.B: Reis, Kartoffel, Amaranth)
  • Öle und funktionelle Pflanzen an dritter Stelle (z.B: Hanföl, Leinöl, Flohsamenschalen, Cranberry, Alfalfa…)
  • Es sind keine oder nur wenige Zusatzstoffe mit E-Nummern aufgelistet
  • Die Fütterungsempfehlung liegt in etwa bei der von BARF (zwischen 400 und 600g für 20kg Hunde, als Beispiel)
  • Der Preis pro Kilo liegt nicht wesentlich unter 7,50€ bei der 400g Dose (also ca. 3€ für die Dose) bzw. nicht wesentlich unterhalb von 5€ bei der 800g Dose (also zwischen 4 und 5€ für die 800g Dose).
  • Idealerweise wählst du ein getreidefreies Hundefutter, denn viele Hunde haben Unverträglichkeiten insbesondere auf Weizen

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Auswahl deines neuen Futters.